Obstbaumschnitt
Der diesjährige Schnittkurs fand bei strahlendem Wetter auf dem NABU-Obsthof in Fütig statt. Gärtnermeister Ingo Milewski stellte an einem mitgebrachten Baum, der anschließend gepflanzt wurde, den Schnitt von Krone und Wurzeln dar. An etwas älteren Bäumen konnten die Teilnehmer unter Anleitung selber üben. Geeignetes Werkzeug wie Hippe, Amboßschere, Astsäge und Stangensäge wurde vorgestellt. Eine lebhafte Diskussion entbrannte am Obstbaumkrebs; selbst radikale Methoden wie Karbolineum und Bunsenbrenner wurden von Teilnehmern als hilfreich vorgeschlagen.
Der NABU-Obsthof in Fütig umfasst 120 Bäume; vorwiegend Äpfel, aber auch Birnen, Zwetschgen, Mirabellen, Pflaumen und Walnüsse. Unter den alten Bäumen finden sich einige Raritäten wie Dülmer Rosenapfel, Westfälischer Güldering und Tannenkrüger. Nachgepflanzt wurden unter anderem Goldparmäne, Extertaler und Biesterfelder.
Neben dem Erhalt alter Sorten dient der Obsthof dem Landschaftsbild und insbesondere dem Artenschutz. Hier liegen der NABU Arbeitsgruppe Extertal besonders die Höhlenbrüter wie Meisen, Feldspatzen und Stare am Herzen, desweiteren die Fledermäuse und Bilche sowie die Insekten wie z. B. Hornissen und der Admiral. Trotz aller Schutzbemühungen auf den vom NABU betreuten zehn Bauernhöfen konnten wir Seltenheiten wie Steinkauz und Wendehals nicht retten.
Die meisten Obsthöfe in Westfalen und Lippe wurden in früheren Jahrzehnten per Prämie gerodet, um dem Intensivanbau einen Marktvorteil zu geben.Die von den alten Hochstämmen geernteten Äpfel entsprechen nicht mehr den heutigen Marktvorstellungen. Es ist uns gelungen über die Vermostung den Früchten einen neuen Sinn zu geben und so die Obsthöfe zu erhalten.
Bezug des Apfelsaftes bei Fritz Blomberg, Linderhofe, Tel. 05262/3621.